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Sonntag, 1. Februar 2015



Notizen Februar 15:




Daudet: Sappho


abgeschlossen...es mag im Einundzwanzigsten Jahrhundert seltsam klingen, aber - obwohl ich keine starke Tendenz zur Eifersuchgt hatte - fand ich an der Entwicklung des jungen Jean so viele Anklänge an meine Jugend...Daudet und France sind meine Entdeckung der vergangenen Monate...



1.Februar

Pieter Breughel: Die großen Fische fressen die kleinen
(1556, Feder und Pinsel in Grau und Schwarz, 21,6 × 30,7 cm)



Huchel, Peter: Die neunte Stunde. Gedichte.Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1979...
"Blick aus dem Winterfenster"


Duett aus den Perlenfischern - mit meinen Kindern angehört...trotz Mikrofon etc. eine sehr schöne Aufnahme...
https://www.youtube.com/watch?v=p2MwnHpLV48


Mozart - Sonate für Klavier No.11 in A Dur KV 331
weiter herumgeklimpert zu den ersten 8 Takten...
z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=y5nNVEdMKw0


Sappho:
Eine der schönsten Gedichtstrophen der Menschheitsgeschichte:


Δέδυκε μὲν ἀ σελάννα
καὶ Πληίαδες· μέσαι δὲ
νύκτες, παρὰ δ’ ἔρχετ’ ὤρα,
ἔγω δὲ μόνα κατεύδω

Untergegangen ist die Mondin
Und die Pleiaden. Mitternacht ist
und vorüber geht die Zeit.
Ich aber schlafe allein.


2.Februar

Mendelssohn: Konzert für Klavier und Streicher a-moll, MWV 02
(1822)
https://www.youtube.com/watch?v=BRp3t9xygjM



3.Februar

zu Kants Kritik der Urteilskraft:https://www.youtube.com/watch?v=y5nNVEdMKw0



8.Februar

Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 15 in a-Moll op. 132 (1823)
Die berühmte Frage: dürfte ich nur ein Musikstück auf eine einsame Insel mitnehmen, es wäre dieses Quartett.
Ich höre das Stück seit meinem 30ten Geburtstag zu jedem ebendiesen...damals erstmals auf den Stiegen meines Appartments sitzend, allein zuhaus, ohne Anstellung, draußen ein sonniger, kalter Wintertag...damals hat sich in meinem Leben eine Weiche gestellt...2001, ein Jahr das auf weltweit ein Scheidejahr darstellt...und diesmal, 2014, erkältet im Bett, zwischen fünf und sechs Uhr abends... immer den Abendstern am dunkelnden Himmel im Blick...


9.Februar

Camille Saint Saens: Klavierkonzert in F-Dur, op. 103 (1896)
Immer noch krank, den Nachmittag wieder im Bett verbracht. Das ist neben der Symphonie Fantastique mein liebstes Stück für die Zeit zwischen Tag und Nacht...wie oft habe ich dieses Konzert an späten Winternachmittagen gehört...zu Beginn noch das Zwielicht im Zimmer, das die untergehende Sonne spinnt, zu Ende des dritten Satzes völlige Dunkelheit...in den frühen 90er Jahren habe ich zu den Phantasien, die mich dabei ergriffen, sowohl Gedicht als auch Bild geschaffen...



11.Februar

Nach Daudets Sappho die Qual der Wahl - welches Buch nun? Die Liste ist endlos...und tatsächlich wollte ich schon wieder zu einem Werk greifen, das ich schon gelesen habe.."Die Verliese des Vatikan"...habe mich dann doch für "West with the Night" entschieden...dann sollte Adrienne Mesurat oder "die Verlise" folgen...

Hemingways Zitat über die Authorin und ihr Können ist mittlerweile ebenso bekannt wie sprechend: "Did you read Beryl Markham's book, West with the Night? ...She has written so well, and marvelously well, that I was completely ashamed of myself as a writer. I felt that I was simply a carpenter with words, picking up whatever was furnished on the job and nailing them together and sometimes making an okay pig pen. But this girl, who is to my knowledge very unpleasant and we might even say a high-grade bitch, can write rings around all of us who consider ourselves as writers ... it really is a bloody wonderful book."


12.Februar

Massenet:Thais (1896)
https://www.youtube.com/watch?v=qDuk-cRNSMM
https://www.youtube.com/watch?v=tJNFuKsp4pY (worse quality)


Nachdem mich Daudets Sappho durchaus beeindruckt hat - heute die (lt. Kritiken etwas weniger gelungene) Verfilmung von 1931 mit der Garbo...bin gespannt.




14.Februar

"West With the Night" nach Kapitel 2 vorläufig wieder weggelegt...bei einem Blick über mein Bücherregal habe ich - ohne es erklären zu können - zu Roger Martin du Gards "Die Thibaults" ge-griffen und schon die ersten Seiten haben mich er-griffen.
Grund muss wohl die Assoziaton zu Gide gewesen sein...ich wollte ja, bevor ich mich für Markham entschied, seine "Verliese" nochmals lesen und jetzt bin ich schließlich bei dem Hauptwerk des Schriftstellers gelandet, dem Gide seine "Falschmünzer" - bis heute mein absoluter Favorit unter allen Romanen - gewidmet hat. 
Ich bin irgendwann zwischen meinem achtzehnten und einundzwanzigsten Jahr eben über die Widmung in den Falschmünzern und vielleicht auch über Gides Biographie auf diesen heute im deutsprachigen Raum weitgehend vergessenen Autor gestoßen - und habe ebendann den Sammelband "Die Thibaults", es handelt sich um eine ungekürzte Ausgabe einer deutschen Übersetzung aller Bände mit Ausnahme des letzen und des Epilogs, antiquarisch erworben.
Das Buch befindet sich seit etwa fünfundzwanzig Jahren in meinen Bücherregalen, vielleicht schon in der elterlichen Wohnung, bestimmt aber schon in meiner ersten kleinen Wohnung, die ich damals mit meiner Gefährtin S. bewohnte, dann die schönen Jahre in meiner Studentenwohnung, ich weiß noch, dass ich das Werk mit den 4 Mal 64 Kilogramm Freigepäck, die mir British Ariways damals bei meinen 3 Transatlantikflügen bot, im Koffer mit nach Jamaica nahm und dann bei meiner unerwartet plötzlichen Rückkehr nach Europa auch wieder zurückbrachte...zurück in die elterliche Wohnung, dann in die 3 Wohnungen, die ich mit meiner ersten Frau bewohnte, dann in meine Mietwohnung, in der ich nach meiner Ehe lebte, den April 2008 in der kleinen Holzhütte, und jetzt, in meinem kleinen Haus, in dem ich mit meiner zweiten Familie lebe, lese ich es endlich!

Wie gesagt...schon die ersten Seiten haben mich gefesselt, es herrscht auf den ersten Blick viel "gidescher" Geist darin vor, geradezu, das streng katholische Spiegelbild zur streng protestantischen Umgebung...ich freue mich auf die weitere Lektüre...schade um Markham, ihre sperrigen Sätze von gewollt kalt-zynischem Hemingwayismus werde ich wohl erst in einigen Wochen durchforsten.
Dieses timbrelose, verbissen durch die Zähne Gepressete der "Harten Kerle" der Vierziger Jahre stößt mich in ersten Drüberlesen irgendwie ab - auch, wenn es von einer Frau kommt... 

Die Bücher der "Thibaults" mit Erscheinungsdatum:
  • Le Cahier gris (1920) - Handlung ca. 1904
  • Le Pénitencier (1922) - Handlung ca. 1905
  • La Belle Saison (1923) - Handlung ca. 1910
  • La Consultation (1928) - Handlung ca. 1913
  • La Sorellina (1928) 
  • La Mort du père (1929)
  • L’Été 1914 (1935-1936) - Handlung 1914
  • Épilogue (1937-1939, veröffentlicht 1940) - Handlung 1918


15.Februar

Skrjabins Reverie wiederentdeckt...ich kannte das Stück nur von einer Ausstrahlung im Radiosender Ö1 aus den späten 1980er Jahren, die ich mit Musikkassette mitgeschnitten habe...Titel/Bezeichnung des Stücks war mir nie bekannt, nur der Komponist...diese Reverie war mir im Alter von 17 Jahren das liebste Musikstück.

Viele Jahre habe ich danach gesucht, jetzt - die Musikkassette habe ich vor mehr als 30 Jahren verloren - habe ich dieses Stück nach so vielen Jahren online wiederentdeckt!

Alexander Skrjabin (1872 - 1915): Rêverie op.24 - Präludium für Orchester, 1898
https://www.youtube.com/watch?v=C6Izcel5-z4


22.Februar

Einem Verweis in Du Gards "Thibaults" bin ich auf folgende bemerkenswerte Frauenschicksale des späten 19. Jahrhunderts bzw der ersten Jahrhundethälfte des 20. Jahrhunderts gestoßen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lo%C3%AFe_Fuller
http://de.wikipedia.org/wiki/Maud_Allan
http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%8Cta_Hisa
http://de.wikipedia.org/wiki/Kawakami_Sadayakko
http://de.wikipedia.org/wiki/Isadora_Duncan



28.Februar

Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (1844-1908): "Ein kleines Lied"
https://www.youtube.com/watch?v=dI3IlL0Trp0 

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893):
Zwölf Stücke op. 40 (1878)

https://www.youtube.com/watch?v=ycjIBATvbfo

Kinderalbum (Jugendalbum) op. 39 – 24 leichte Stücke (1878)
https://www.youtube.com/watch?v=S094b_juB0U 

 "Rêverie du soir"in G moll, Nr.1 aus Sechs Stücke für Klavier, op.19.
https://www.youtube.com/watch?v=GoDzWQongJI


Recht interessante Zusammenstellung:
Nadia Reisenberg, Benno Moiseiwitsch, Sviatoslav Richter spielen Tschaikowskis "Chanson triste", op.40 Nr.2 (1878).
https://www.youtube.com/watch?v=7wmAeUSJQg4


Notizen:
Xenophon Memorabilien, Erinnerungen an Sokrates Kapitel 2:
29. Doch auch wenn er, ohne selbst etwas Schlechtes zu thun, die schlechten Handlungen jener mit angesehen und gebilligt hätte, würde er mit Recht getadelt werden. Den Kritias nun suchte er einmal, wie er sah, daß er in Euthydemos [Fußnote] verliebt war und ihn verführen wollte, um mit ihm zu verkehren wie die, welche um der Liebe zu pflegen die Körper genießen, davon abzubringen, indem er ihm vorstellte, daß es sich für einen freien und edlen Mann nicht zieme, den Geliebten, dem er doch besonders achtungswerth erscheinen wolle, zu bitten und zu betteln wie die Bettler flehend und bittend um eine Gabe, und das nicht einmal um etwas Gutes.
30. Als aber Kritias solchen Vorstellungen kein Gehör schenkte und sich nicht abbringen ließ, soll Sokrates in Gegenwart vieler anderer und auch des Euthydemos gesagt haben, der Kritias scheine ihm etwas Schweinisches zu haben, da er sich an Euthydemos zu reiben begehre, wie die Schweinchen an den Steinen.


Anatole France: Die Romane der Gegenwart - Romantetralogie ab 1897...nicht mehr erhältlich...Band 2 antquarisch bei Amazon...
eventl. Engl.:
  • L’Histoire contemporaine (A Chronicle of Our Own Times)
    • 1: L’Orme du mail (The Elm-Tree on the Mall)(1897)
    • 2: Le Mannequin d'osier (The Wicker-Work Woman) (1897)
    • 3: L’Anneau d'améthyste (The Amethyst Ring) (1899)
    • 4: Monsieur Bergeret à Paris (Monsieur Bergeret in Paris) (1901)



Introduction to Theory of Literature (ENGL 300) Paul Fry
https://www.youtube.com/watch?v=rVOTdheq5eU



http://de.wikipedia.org/wiki/Domenico_Cimarosa
http://de.wikipedia.org/wiki/Domenico_Dragonetti
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Crusell
http://de.wikipedia.org/wiki/Saverio_Mercadante

Meyerbeer l'Africaine
https://www.youtube.com/watch?v=bsj_Heop8Uo

Gioachino Rossini L' EQUIVOCO STRAVAGANTE

http://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Veneziano_%28Maler%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Gherardo_Starnina

http://de.wikipedia.org/wiki/Lorenzo_Ghiberti

Perugino 
Andrea del Sarto -Portraits

Debussy Arabesken

Paul Arène: Carmentrans Ende
http://gutenberg.spiegel.de/buch/carmentrans-ende-1421/1